Fotomotive finden Oktober

Klare Tage, kühle Nächte und leuchtendes Laub machen den Oktober zur Bühne für große Motive.

September: Hirschbrunft, Vogelzug & Pilzzeit – so findest du jetzt die stärksten Naturmotive

Fototipps für Oktober – Goldene Farben, Nebelstimmungen & leise Ankunft der Wintergäste

Goldener Oktober: Licht & Perspektive
Der Oktober startet oft mit klaren, sonnigen Tagen und kühlen Nächten; ab der Monatsmitte werden Wetter und Licht stimmungsvoller, später auch grauer und nasser. Nutze die erste Monatshälfte für Wälder und Parks: verfärbtes Laub, Wege im Gegenlicht, Staub und Dunst im Sonnenstrahl. Ein Tele ab ~200 mm komprimiert Wege und schafft dramatische Bildwirkung.

Pilze perfekt in Szene
Jetzt ist Hauptsaison für Pilze. Für starke Aufnahmen gehst du bodennah: Kamera auf den Boden, Bohnensack/Ministativ oder umgedrehte Mittelsäule. Achte auf ruhigen, entfernten Hintergrund und Seiten-/Gegenlicht für leuchtende Kappen. Problem geringe Schärfentiefe? Löse es mit Fokus-Bracketing/Stacking: mehrere Bilder bei offener Blende, später zusammensetzen. Kleine LED-Leuchten helfen, wenn der Wald zu dunkel ist.

Mond & Nacht
Kalte, klare Luft = beste Mondbedingungen. Fotografiere manuell (oder mit Spotmessung), sonst wird der Mond zu hell. Lange Brennweiten (≥ 600 mm) liefern Struktur. Bonusglück: ein Greifvogel vor dem Mond.

Hirschbrunft: Nachklang im Oktober
In der ersten Oktoberwoche brüllt mancher Hirsch noch – etwa auf Fischland-Darß-Zingst. Früh raus, kühle Tage wählen, Abstand halten, lange Brennweiten nutzen.

Makro im Spätherbst
An warmen Hauswänden (Südseite) sonnen sich noch Fliegen, Wanzen & Co. Letzte Schmetterlinge und Libellen wärmen am Gewässerrand auf – lohnend im weichen Oktobersonnenlicht.

Gewässer: Spiegelungen & Action
Windstille Tage bringen perfekte Spiegelungen: bunte Laubkronen im Wasser mit durchziehender Ente oder Blässhuhn. Beobachte Gewässer regelmäßig – wer sein Revier kennt, erhöht die Trefferquote. Am Steinhuder Meer jagen Stockenten an kalten Tagen sogar Fische – ein seltenes Schauspiel.

Zugvögel & erste Wintergäste
Kraniche sammeln sich noch auf Feldern; zum Sonnenuntergang lohnt der Einflug in die Schlafgewässer (Silhouetten!). Im Laufe des Monats treffen Wildgänse aus Sibirien ein; ideale Trainingspartner für Flugaufnahmen und AF-Einstellungen. Auch Bergfink, Wintergoldhähnchen, Kormorane und große Starenschwärme sind jetzt gut zu beobachten.

Küste – auch bei Wind
Sturm ist kein Grund, die Kamera einzupacken: An Strand und Flutsaum findest du immer Motive – von Möwen bis Krähen beim Nahrungserwerb. Gischt, Wolkenstaffeln und Seitenlicht sorgen für Dramatik.

Futterplätze & Gartenbeobachtung
Jetzt wird’s lebhafter: Stare plündern zu Monatsbeginn gern in Schwärmen, später kehren Meisen, Spechte, Finken und Heckenbraunellen regelmäßig zurück. Füttere lieber in kleineren, häufigen Portionen und beobachte zusätzlich die Baumkronen – oft zeigen sich dort kurz Greife oder Eichhörnchen.

Nebel, Netze & Morgenmagie
Kühle Nächte bringen morgens Nebelschwaden – ideale Kulisse für Minimal-Landschaften. Suche nach Spinnennetzen mit Tautropfen; im Gegenlicht entstehen Klassiker. Bonus, wenn eine Beute im Netz hängt.

Planung & Ethik
Aussichtsplattformen, Ansitze und Türme (oft in Schutzgebieten) bieten Überblick und kurze Distanzen, weil Tiere an Menschen gewöhnt sind. Plane Standorte vorab, bleib länger an einem Spot, experimentiere mit Offenblende oder längeren Belichtungen – und halte immer respektvollen Abstand: Kein Foto ist Störung wert.

Fazit
Der Oktober liefert eine dichte Mischung aus Farbe, Nebel und Zugvogel-Dynamik – vom Pilz im Gegenlicht bis zur Gans im Formationsflug. Such dir 2–3 Lieblingsorte, arbeite bewusst mit Licht und Perspektive, und genieße die Ruhe zwischen Goldton und Herbstnebel.

Viel Spaß bei der Motivsuche im Oktober!

 

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